Familienberaterin Mag.a Nicole Keplinger-Sitz zum Thema Pflege neu:

Es ist gut zu hören, dass die Regierung im kommenden Jahr plant, den Fokus auf eine Neugestaltung der Pflegepolitik zu legen.

Damit tatsächlich die angepeilte Vereinbarkeit von Pflege und Erwerbstätigkeit sowie eine Entlastung der pflegenden Angehörigen realisierbar ist, braucht es jedoch dringend eine Anhebung des Pflegegeldes ab der Stufe 1!

Die in den vergangenen Jahren umgesetzten erschwerenden Zugangsbedingungen zum Pflegegeld haben zwar die staatlichen Ausgaben etwas gebremst, für den/die einzelnen Pflegegeldbezieher/innen sind jedoch die negativen Auswirkungen dieser Hürden massiv.

Nicht zu vergessen sind in der Debatte auch die Pflegebegutachtungen und die Pflegeeinstufungen durch die Pensionsversicherung. Hier braucht es dringend eine weitere Professionalisierung, insbesondere auch bei der Begutachtung von Kinder mit Beeinträchtigungen.

So ist zu beobachten, dass die Erstbegutachtung oftmals zu sehr niedrigen Pflegegeldeinstufungen führt. Die belasteten Eltern müssen dann in der Folge ein sehr langes, mehrmonatiges gerichtliches Verfahren auf sich nehmen, um zu einer angemessenen Einstufung zu gelangen. Neben den ohnedies großen Sorgen um das Wohlergehen des beeinträchtigten Kindes, kommt dann noch die Belastung durch ein Gerichtsverfahren. Das Pflegegeld ist aber oft ein wichtiger finanzieller Faktor, damit ein wirtschaftliches Überleben -gerade für AlleinerzieherInnen- überhaupt möglich ist.

So bleibt die Hoffnung, dass die Regierung auch hier Maßnahmen vorsieht, die zu Verbesserungen im System führen.