Wir trauern um Resi Haidlmayr!
Sie kommt aus einer Zeit, in der „Behinderung“ noch gleichgesetzt war mit „Krüppel“ und „blöd“. Mit „kann nichts lernen“ und „gehört versteckt“.
Resi war eine der großen Wegbereiterinnen von „gefesselt an den Rollstuhl“ zu „ich möchte ein eigenständiges Leben führen“.
Resi war nicht gefesselt. Nicht an den Rollstuhl – wie ihr viele Gesprächspartner/innen weis machen wollten – und schon gar nicht im Denken.
Inklusion wurde in ihrem Kopf, in ihrem Denken und Handeln, von einer theoretischen Phrase zu einer Handlungsanleitung – Sie lebte es vor, sie focht es durch.
Ihre Ideen waren den Umsetzungsmöglichkeiten stets um viele Längen voraus.
Resi WAR nicht behindert, sie WURDE behindert. Von allen möglichen Institutionen, Gremien, (selbst)ernannten Expertinnen und Experten, Ämtern und Behörden… die ihr alle weis machen wollten, wie Menschen mit Beeinträchtigungen angeblich gut leben können.
Resi konnte Beharrlichkeit bis zur Sturheit entgegensetzen, um Menschen mit Beeinträchtigungen Wege zu Selbstbestimmung und Selbständigkeit zu ermöglichen. „Faule Kompromisse“ waren da nicht ihr Ziel.
Resis zerbrechliche Knochen standen im steten Widerspruch zu ihrem ungebrochenen, ungeheuren Engagement. Ihre Sprache war klar, ihre Schale oft rau.
Ihr Wesen war sensibel und ihr heiseres, herzliches Lachen war ansteckend!
Resi hat die Miteinander stark zu dem mitgeformt, was es heute ist.
„Wenn ein Mensch so lange lebt, solange jemand an ihn denkt und sich an ihn erinnert, wird Resi noch viele Jahre leben“.
Mag. Peter Paar, Vorstandsvorsitzender Verein Miteinander
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